Auftakt einer Vortagsreihe zur Digitalisierung Ulms: Von der Zukunftsstadt zu Ulm4CleverCity“

Es war ein Kamingespräch – wenn auch ohne Kamin, dafür mit vielen
zündenden Ideen. Das Gespräch zwischen Sabine Meigel, Leiterin der
Digitalen Agenda, und Prof. Dr. Frank Kargl, Leiter des Instituts für
Verteilte Systeme der Universität Ulm, am Mittwoch, 20. Oktober, war der
Startschuss zu einer neuen, monatlichen Vortragsreihe im Club Orange
der vh.

Der Auftakt mit dem Titel „Zukunftsstadt Ulm – von der
Zukunftsstadt zu Ulm4CleverCity“ passte gut zur Tatsache, dass der
Ulmer Gemeinderat wenige Tage zuvor eine Digitalisierungsstrategie mit
konkreten Projekten für die kommenden Jahre mit großer Mehrheit auf
den Weg gebracht hatte.
Für Kargl bedeutet Forschung immer auch Neugierde, wie die Welt
funktioniere. „Wir müssen uns in Deutschland einfach mehr trauen, neue
Dinge auszuprobieren und uns dann auch Fehler eingestehen“, so der
Forschungspartner des Projekts Zukunftsstadt 2030.
So sah das auch Meigel, die mit ihrem Team den stetigen Austausch mit
der Wissenschaft als tragende Säule für die Zukunft versteht: „Auch wir
sind neugierig und versuchen neue Technologien in der Stadt zu
etablieren.“ Sie wisse, dass nicht alles, was getestet werde, auch zum
Erfolg führe: „Wir gehen durchaus auch das Risiko ein, an manchen
Punkten zu scheitern. Das ist mutig und zeichnet Ulm aus.“ Doch der
enge Schulterschluss zwischen den Akteuren der Stadt und der
begleitenden Forschung habe einen gewichtigen Grund: „Wir alle stehen
durch die Klimakrise, den demografischen Wandel und auch durch die
Globalisierung vor großen Herausforderungen, die auch den Druck auf die
wachsende Stadt Ulm in vielen Bereichen erhöhen.“
Innovative digitale Lösungen, wie automatisierte Bewässerungssysteme
im neuen Wengenviertel, könnten dazu beitragen, die anstehenden
Aufgaben besser zu lösen. Digitalisierung sei eng mit Nachhaltigkeit
verknüpft. Auch wenn viele neue Ideen am Anfang nicht von jedem
verstanden werden, seien sie es wert, angepackt zu werden, so Meigel:
„Auch das E-Bike ist am Anfang belächelt worden.“ Heute sei auf es den
Straßen nicht mehr wegzudenken.
In der neuen Vortragsreihe, die von der vh Ulm, der Digitalen Agenda und
dem Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW)
der Universität Ulm bis Mai 2022 durchgeführt wird, soll ein breites
Wissen über digitale Angebote vermittelt werden. Zudem sollen an den
einzelnen Abenden Diskussionen über Visionen und Innovationen in einer
digitalen Gesellschaft angeregt werden. Der nächste Abend findet am 8.
Dezember statt und geht der Frage nach „Radelt es sich digital besser?“