Bei der diesjährigen Klausurtagung in der Oldtimerfabrik Classic in Neu-Ulm, an der auch neue Mitglieder mit großem Engagement und konstruktiven Ideen mitwirkten, haben wir sechs Stunden lang wieder wichtige Themen rund um die Digitalisierung diskutiert. Die Probleme sind im vergangenen Jahr nicht kleiner geworden, die Herausforderungen dagegen größer. Von Cloud oder Hybrid und Transformation über die Suche nach Fachpersonal bis hin zu existenziell gefährdenden Möglichkeiten wie Cybercrime, KI, Life Science oder Blockchain. Nun treten Social Media und Künstliche Intelligenz und die Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft immer mehr in den Vordergrund. Nach den bisherigen Schwerpunktthemen unserer Unternehmerinitiative – IoT, KI, Quantencomputing, Digitale Bildung, Digitale Transformation – wollen wir mit “Social Media und Künstliche Intelligenz und die Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft” ein weiteres brandheißes Thema in den Mittelpunkt unserer Überlegungen und Veranstaltungen stellen.
Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr werden wir zusätzlich erneut eine Infoveranstaltung mit Topreferenten und Fachleuten zum Thema „IT-Sicherheit und Cyber-Kriminalität“ anbieten.
Auch die Förderung von MINT-Fächer und MINT- Berufe wollen wir auf verschiedenen Feldern weiter “beackern”, da der fehlende Nachwuchs in den Naturwissenschaften und im Ingenieurswesen an den Schulen und Hochschulen quasi existenzbedrohend für unsere – auch regionale – Wirtschaft wird.
Initiative unterstützt Projekte
Die Unternehmerinitiative wird mit Geld, Know How und Netzwerk weiterhin Projekte im Zusammenhang mit IT, MINT und Digitalisierung unterstützen. Aktuell sind dies die Projekte:
Daheim.Dank.Digital
Einstein Motorsport
Lessing Gymnasium – Robotik AG
she.codes
Digitale Bildung
Akademische Abschlussfeier Universität Ulm
Elf aktuelle Trends
Intensiv haben wir uns auch mit den aktuellen elf Trends der Zukunft und deren mögliche Auswirkungen befasst. Diese Trends sind:
Future of Work
Konnektivität
Demografischer Wandel
Globalisierung
Mobilität
Urbanisierung
Öko-Intelligenz
Identitätsdynamik
Wissenskultur
Gesundheit
Sicherheit
Besprochen haben wir auch, wie sich die initiative.ulm.digital e.V. in 2025/2026 einordnet? Beispielsweise als Netzwerk zwischen Wirtschaft, Wisschenschaft und Verwaltung, aber auch als Förderer von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt in unserem Land. Gedanken haben wir uns auch darüber gemacht, welchen Mehrwert wir unseren Mitgliedern bieten können, wie unter anderem Netzwerk oder Kontakt zu Talenten in den Hochschulen und bei den verschiedenen Projekten sowie eine eigenen KI, die noch gesondert vorgestellt wird.
Geplante Aktivitäten
• Jahresveranstaltung der initiative.ulm.digital e.V. (Oktober)
• Veranstaltungen im Rahmen der Reihe 10×10 digital.konkret (April/September/November)
• Innovationsreisen/Unternehmensbesuche
• MINT-Spezial
• Mitgliederversammlung (Mai)
Neue Mitglieder
Weiterhin freut sich unser Verein über zusätzliche Mitglieder. Mehr Werbung, verstärktes Netzwerken und persönliche Kontakte sollen unseren Verein attraktiv für weitere Unternehmen und Privatpersonen machen.
Dinner Speech zum Thema MINT von Prof. Dr. Frank Kargl
Wie schon bei der 10×10 digital.konkret-Veranstaltung mit dem Thema „Dem Land der Tüftler und Erfinder gehen die Talente aus – Wie machen wir MINT-Berufe wieder attraktiv und sexy?“ warnte Professor Dr. Frank Kargl bei seiner Dinner Speech vor dem dramatischen Rückgang des Interesses an MINT-Fächern. Die Entwicklung macht sich bereits in der Schule bemerkbar. An den Hochschulen liegen die “Abbrecherquoten” bei 40 Prozent. Schon jetzt fehlen laut Kargl in Deutschland jeweils 150 000 Menschen in den Bereichen Ingenieurswesen und Informatik. Nur elf Prozent Frauen würden naturwissenschaftliche Fächer studieren. In den 1980er Jahren lag das Verhältnis noch bei 50/50. Seitdem würden immer weniger Frauen an den Hochschulen MINT-Fächer belegen. Diese Entwicklung könnte für die Ingenieursstädte Ulm und Neu-Ulm und die Unternehmen dort und für ganz Deutschland zu einem großen Problem werden, die ja schon mit Fachkräftemangel und der demografischen Entwicklung zu kämpfen haben. Denn MINT-Berufe sind entscheidend für Innovation, wirtschaftliches Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
Frank Kargl schlug vor, dass man MINT schon in der Schule sexy machen müsse – auch mit deutlich verbesserten didaktischen Angeboten. Weiter müssten Unternehmen die Personalzufriedenheit verbessern, Arbeitsplätze für Frauen noch attraktiver machen und sich verstärkt um ausländische Studenten und Fachkräfte kümmern und hierfür die “Willkommenskultur” im Land stärken. Er höre immer öfter von Bedenken von ausländischen Doktoranden, an Unis oder in Unternehmen im Osten Deutschlands zu wechseln. Grundsätzlich müsse man die Attraktivität und Akzeptanz von MINT “in der Bevölkerung stärken”, empfahl Kargl unter Beifall.
Get Together
Beim abschließenden Abendessen – großes Lob an Küche und Service im Lessing’s – , an dem unter anderem auch OB Katrin Albsteiger, Ulms Erster Bürgermeister Martin Bendel, SWU-Geschäftsführer Klaus Eder, THU-Rektor Professor Dr. Volker Reuter und Uni-Präsident Michael Weber, Sparkassen-Chef Dr. Stefan Bill und Ehrenmitglied Gunter Czisch wurden die Themen in geselliger Runde vertieft.